sábado, 3 de octubre de 2015

JOHN FITZGERALD KENNEDY. 50. JAHRESTAG SEINES TODES UND STAATSBEGRÄBNIS. PHOTOGRAPHISCHE BERICHTERSTATTUNG VON LISL STEINER AM 23., 24. UND 25. NOVEMBER 1963

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In diesem Monat November 2013 begeht man den 50. Jahrestag der Ermordung von John Fitzgerald Kennedy, 35. Präsident der Vereinigten Statten, sowie sein Staatsbegräbnis.

                                                       © Lisl Steiner

Foto von Lisl Steiner auf der Times Square (New York) am 22. November 1963, wenige Stunden nach Bekanntwerden der Ermordung von John Fitzgerald Kennedy in Dallas (Texas) aufgenommen, was die Veröffentlichung von Sonderausgaben in den wichtigsten Zeitungen und Illustrierten des Moments verursachte.

50 Jahre danach. Lisl Steiner in den Innenräumen von Westlicht Wien mit einer Kopie der Fotografie auf schwarz-weißem Fotopapier, die sie auf der Times Square am 22.11.1963 einige Stunden nach der Bekanntmachung des Todes von John Fitzgerald Kennedy machte.

Der Präsidentenmord, der in Dallas am 22.11.1963 geschah, schockierte die Welt und verursachte eine weitreichende Berichterstattung in der gesamten Presse, sowohl in Amerika als auch im internationalen Bereich.

Während der drei darauffolgenden Tage nach dem Mord fand das Staatsbegräbnis statt, wobei der Leichnam von JFK im Flugzeug Air Force One von Dallas nach Washington überführt, die Autopsie im Hospital Naval Bethesda vorgenommen und anschließend am Samstag, den 23.11.1963 um 4:30 früh, in den East Room des Weißen Hauses gebracht wurde, wo er 24 Stunden aufgebahrt blieb und wo die ehemaligen nordamerikanischen Präsidenten Harry S. Truman und Dwight H. Eisenhower, sowie Herbert Hoover Jr. (in Vertretung seines kranken Vaters, des ex-Präsidenten Herbert Hoover) sich einfanden, um ihre Anteilnahme an Jacqueline Kennedy, Robert Kennedy, Edward Kennedy und weiteren Familienangehörigen von JFK auszudrücken.

Am darauffolgenden Tag, den 24. November 1963, wurden die sterblichen Überreste von John Fitzgerald Kennedy, bedeckt mit einer einer Flagge der Vereinigten Staaten, auf einer von Pferden gezogenen Protze bis zur Rotunde des Capitols zu seiner Totenwache überführt und den ganzen Tag über bildeten hunderttausende Personen sehr lange Schlangen, um vom ermordeten Präsidenten Abschied zu nehmen, dessen Bahre von einer Ehrengarde bewacht wurde.

Grabesstille herrschte bei der Totenwache an der Bahre von JFK im Innern der Rotunde des Capitols, voll von Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen der Vereinigten Staaten, Familienangehörige, Freunde der Familie Kennedy und sehr viele Würdenträger von Ländern aus aller Welt, die im Laufe des Tages eintrafen.

50 Jahre danach. Lisl Steiner in den Innenräumen von Westlicht Wien mit einer Kopie einer der Fotografien auf schwarz-weißem Fotopapier, die sie mit Leica M2 und Leitz Canada Summicron-M 35 mm f/2 Version 1 SAWOM 11308 im Innern der Rotunde des Capitols von Washington während der Totenwache vor der Bahre mit den sterblichen Überresten von John Fitzgerald Kennedy machte. Trotz des schwachen Lichtes in jenen Augenblicken konnte die Fotografin freihändig mit a/4 und mit einer Verschlußzeit von 1/8 Sek. dank der kompakten Größe und dem leichten Gewicht der Leica M2 aufnehmen, an einem moderaten, äußerst lichtstarken und sehr kleinen und leichten Winkel angeschlossen, jedoch unter Ausschluß eines an die fernmesstechnische Kamera verbundenen Kippspiegels und für die damalige Zeit hohe Empfindlichkeit der verwendeten ISO 200 der schwarz-Weißen Filmrolle Kodak Super-XX Panchromatic Sicherheits-Panchromatic. Auf diese Weise konnte sie die genügende Tiefenschärfe erreichen, um sowohl beide Ehrengardisten als auch die nordamerikanische Fahne einzufangen, die den ganzen Sarg von JFK bedeckte.

Lisl Steiner, die über das Staatsbegräbnis als Fotografin der Keystone Press Agency berichtete, verbrachte die ganze Nacht in der Rotunde des Capitols neben ihrem Freund Cornell Capa (von Life beauftragt) und konnte die riesige emotionale Intensität erleben, die das Ereignis verursachte (unter Vorsitz der Familie Kennedy, des frisch ernannten Präsidenten Lyndon Johnson, der Mitglieder des Kongresses und zahlreicher Beamte der nordamerikanischen Verwaltung), wobei sie viele Aufnahmen machte, sowohl vom Sarg von John Fitzgerald Kennedy als auch vom herrschenden Milieu im Innern des sinnbildlichen Gebäudes mit einer großartig entworfenen Architektonik, das unter anderem auch die Bestattung von Abraham Lincoln beherbergte.

Über das Staatsbegräbnis berichteten auch Fotografen internationaler Größe, wie Elliot Erwitt (Magnum), René Burri (Magnum), Eddie Adams (AP), Cecil Stoughton (AP), Abbie Rowe (National Park Service), Henry L. Griffin (AP), Harry Naltchayan (The Washington Post), William C. Allen (AP), Robert Knudsen (Offizier vom Naval Aide des Präsidenten), Wally McNamee (The Washington Post), Henry Burroughs (AP), Charles del Vecchio (The Washington Post), John Rooney (AP), David S. Schwartz (U.S Army Signal Corps) und andere mehr.

Am 25. November 1963 wurde der Sarg von JFK aus der Rotunde des Capitols herausgetragen und in Prozession geführt. An der Spitze gingen Jacqueline Kennedy, Robert F. Kennedy, Edward M. Kennedy, Lyndon Johnson, Lucy Baines Johnson, James Auchincloss, R. Sargent Shriver, Steven Smith und mehrere Sicherheitsbeamte zum Schutz, dahinter schritten  zahlreiche Würdenträger, die aus Ländern der fünf Kontinente gekommen waren,

                                                 © Lisl Steiner

Nach heftigen Anstrengungen kann Lisl Steiner die Menschenmenge und die Sicherheitsabrenzung überwinden und nimmt mit ihrer Leica M2 und ihrer Leitz Canada Summicron-M 35 mm f/2 erste Version SAWOM 11308 bekannte Würdenträger aus aller Welt auf, die sich eingefunden haben um John Fitzgerald Kennedy ihr letztes Lebewohl zu widmen und begeben sich zur Kathedrale St Matthew zu Fuß. Auf dem Bild kann von links nach rechts ausmachen: Heinrich Luebcke (Präsident der Bundesrepublik Deutschland), Charles de Gaulle (Präsident Frankreichs), der König Baudouin von Belgien, die Königin Friederike von Griechenland, der Kaiser Haile Selassie von Äthiopien und Diosdado Macapagal (Präsident der Philippinen).

bis zur Kathedrale von St. Matthäus, wo eine Totenmesse abgehalten wurde.

Danach folgte zu Fuß der abschließende Trauerzug in dem der Leichnam von JFK durch die Straßen von Washington D.C. in Richtung des National Cemetery von Arlington getragen wurde, wo er unter großen Schmerzkundgebungen aller Anwesenden begraben wurde, unter denen sich 220 Würdenträger aus 92 Ländern aller Welt befanden.

                                                         © Lisl Steiner

Fotographie von Lisl Steiner, mit der sie  die Zeremonie der Faltung der Fahne vor der Beerdigung von John Fitzgerald Kennedy im Friedhof von Arlington am 25. November 1963 festhielt. Charles de Gaulle (Präsident Frankreichs) und Haile Selassie (Kaiser von Äthiopien) erscheinen ganz klar in der Mitte des Bildes. Ludwig Erhad (Kanzler der Bundesrepublik Deutschland) ist hinter Haile Selassie, während zu seiner Rechten Diosdado Macapagal (Präsident der Philippinen) und Chung Hee Park (Präsident von Südkorea) erscheint. Genau auf der anderen Seite der Fahne der Vereinigten Staaten befinden sich Hayato Ikeda (Japanischer Premierminister) und Herbert Charles Hoover Jr, Sohn des 31. Präsidenten der Vereinigten Staaten Herbert Clark Hoover (der aus Gesundheitsgründen nicht bei der Beerdigung zugegen sein konnte). Der König Baudouin I aus Belgien befindet sich in der Mitte der äußersten rechten Seite des Bildes und davor stehen die Königin Friederike von Griechenland und der Senator Edward Kennedy. Jackeline Kennedy ist die trauernde Frau im schwarzen Kleid und verschleiert und befindet sich näher an der Kamera und der Mann neben ihr ist Robert Kennedy. 220 Würdenträger aus 92 Ländern nahmen an der Bestattung von John Fitzgerald Kennedy teil.

                                                       © Lisl Steiner

Jacqueline Kennedy, Robert Kennedy und Ted Kennedy sind gerade dabei, den Friedhof von Arlington (Virginia) nach der Beerdigung von John Fitzgerald Kennedy zu verlassen und werden von Earl Warren begleitet. Die Leica M2 erwies sich als eine ausgezeichnetes Werkzeug für die photojournalistische Arbeit, vor allem in Gemeinschaft mit dem Leitz  Canadá Summicron-M 35 mm f/2 erste Version SAWOM 11308 von 8 Elementen in 6 Gruppen,


der von Walter Mandler in der Fabrik Leitz Canada von Midland (Ontario) entworfen wurde, indem er das klassische Schema Doble-Gauss anwandte, jedoch zwei weitere Elemente mit einem Gewicht von nur 150 Gramm und äußerst kleinen Abmessungen hinzufügte und somit beim deren Gebrauch große Bequemlichkeit beitrug, sowie eine gute Qualität bei offener Blende und eine hervorragende Qualität beim Abblenden, so wie in diesem Bild, in de Lisl Steiner  bei f/8 aufnimmt, indem sie das vorhandene reiche Naturlicht nutzt. Bei der Vorstellung während der Photokina Köln 1958 wurde seine optische Formel voller Spezialgläser mit ungewöhnlichen Erdsorten und exotischen Multiverkleidungen von Mandler verbessert, um bessere Ergebnisse bei f/4 und f/5.6 zu erhalten und wurde außerdem als ein bewundernswerter Gegenstand gehalten, wegen seiner berühmten und einmaligen Feineinstellung der unscharfen Bereiche und wegen seiner großen kosmetischen Schönheit

und wegen ihrer außergewöhnlichen mechanischen Bauweise zum größten Teil von Hans Karl Wiese, ein großer Spezialist von Leitz Canada in den Fünfziger- und Sechzigerjahren bei der Montage der optischen Elemente während der Phase der Zusammenfügung der Objektive und von Horst Haseneier, Genie der Optik kunsthandwerklichen Einschlags und ausgemachter Spezialist beim Polieren der genannten optische Elemente. Ferner hatte Rudolf Seck, Leiter des Laboratoriums für Anwendungen von Leitz Wetzlar (Deutschland), bereits im Jahr 1957 zahlreiche Proben mit verschiedenen Modellen dieses Objektives durchgeführt, die von Leitz Midland (Kanada) gestellt wurden, um ihre Leistung beim täglichen Gebrauch seitens der Berufsfotografen zu bewerten (was Leica stets vor den Graphiken MTF ihrer Objektive vorgezogen hat, wenn es um die Bewertung deren wahren Nutzen ging), wobei ihre große Bildqualität, Vielseitigkeit und Dauerhaftigkeit beim Gebrauch während vielen Jahrzehnten festgestellt wurde.

50 Jahre später. Lisl Steiner im Inneren der Cafeteria der Gloriette von Schloß Schönbrunn in Wien, mit einer schwarz-weißen Kopie auf Fotopapier der Aufnahme, die Sie im National Cemetery von Arlington während der Zeremonie des Faltens der Fahne machte, kurz vor der Senkung des Sarges in die Tiefe des Grabens mit den sterblichen Überresten von John Fitzgerald Kennedy am 25. November 1963. 

Lisl Steiner am 24. November 2013, am 50. Jahrestag des Staatsbegräbnisses von John Fitzgerald Kennedy auf dem Balkon der Gloriette des Palastes von Schloß Schönbrunn in Wien, im Hintergrund sichtbar. Die Fotografin erinnert sich im Detail sowohl an die Nacht, in der sie in der Rotunde des Capitols von Washington DC am 24. November 1963 verbrachte, als auch die Szenen kollektive Trauer, die sie während der Beerdigung des 38. Präsidenten der Vereinigten Staaten am 25. November 1963 im Arlington Cemetery erlebte.

Text und Bilder: José Manuel Serrano Esparza

LISL STEINER: 63 JAHRE PHOTOJOURNALISMUS

INGRID BERGMAN, VON LISL STEINER PHOTOGRAFIERT

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